Maria Alm 2016

Montag, 04.07.2016 – Anreise

Eigentlich mal wieder ganz schön verrückt. Da waren wir Freitag und Samstag den ganzen Tag unterwegs. Auch am Sonntag haben wir nicht früh ins Bett gefunden. Aber um 04:30 Uhr klingelte der Wecker, denn wir wollten um halb sechs aufbrechen. Noch bis in den späten Abend hatten wir die Koffer gepackt. Aber das kennen wir nicht anders. Abends werden die Faulen fleißig. Also sind wir tatsächlich vor Sechs Uhr auf der A7 in Richtung Hannover unterwegs.

Nur eins hatte ich am Sonntag nicht mehr gemacht: Tanken. Daher meckerte Rüdiger (unser Opel Meriva) um Hannover herum nach Sprit. An der Autobahn tanken? Nicht mit uns. Dazu sind wir zu geizig. Also soll uns die Tanken-App über das Navi mal eine günstige Tankstelle in der Nähe suchen.  Leichter gesagt als getan. Jedes mal wird die wenige Kilometer entfernte günstige Tankstelle im Navi als „Meilenweit“ entfernt dargestellt. Und schlimmer noch, der ersten Streckenempfehlung folgend, sind wir nun vom Weg abgekommen und fahren schon kurz vor Hannover unseren ersten kapitalen Umweg. So etwas schlägt auf die Stimmung. So fahren wir entnervt umwegig auf die A2 und werden dann doch noch bei der Suche nach Brennstoff fündig.

Die weitere Fahrt verläuft weitesgehend ereignislos. Nur am ausgewählten Ort für das Frühstück „Saalepark“ kommen wir zu früh vorbei. Da werden wir noch auf geschlossene Türen treffen. Also fahren wir weiter bis Rehau und suchen uns in diesem beschaulichen Städtchen eine Post, um die noch unfrankierten Cats-Tickets verschicken zu können und gleich noch vorsorglich Briefmarken für spätere Ticketverkäufe mitzunehmen. Dann finden wir – Google sei Dank – einen Supermarkt mit Bäckerei. So ist das Frühstück gesichert. Dann weiter auf der A93 Richtung Regensburg.

Am Nachmittag erreichen wir den Großraum München. Die Staulage dort ist zwar heftig aber wir kommen bis auf einige Kilometer am Dreieck Holledau ganz gut durch. Nun meckert Rüdiger wieder. Er zeigt an, dass er zu wenig Öl hat. Also kaufe ich an der nächsten Tankstelle Ersatzschmierstoff. Doch die Beschwerde des Fahrzeugs hält einer Überprüfung nicht stand. Der Messstab zeigt „Maximum“. Nun denn, für alle Fälle haben wir jetzt Motoröl und können bei gerechtfertigten Beschwerden reagieren. Dieser Boxenstop beschert Rüdiger dann auch noch eine Autobahnvignette. So sind wir für die nächsten Tage gerüstet.

Vor Vier Uhr Nachmittags erreichen wir unser Ferien-Zuhause. Unsere Hauswirtin empfängt uns gewohnt freundlich und wir können die uns bekannte Ferienwohnung „2“ beziehen. Nachdem die Koffer ausgeladen und die frischen Sachen aus der Kühlbox im Kühlschrank verstaut sind, fahren wir noch einmal los: Rüdiger hat Durst und wir wollen noch ein wenig den Supermarkt plündern. Dies ist – mit leerem Magen – eine schlechte Idee. Das Frühstück liegt einige Kilometer und Stunden zurück und ich merke eine gewisse Leere. Daher kaufen wir reichlich. Unter anderem ein Stück Fleischkäs „auf Faust“.

Nachdem die Einkäufe verstaut sind, machen wir uns auf dem Weg zum „Eder“. Das Stück Fleischkäs war nunmal nicht wirklich viel. Daher beschließen wir noch eine „Kleinigkeit“ dort zu essen. Vor dem Zwiebelrostbraten für Conny und den Schweinemedalions für mich bekommen wir noch je einen Salat, der als komplette Hauptspeise vollkommen gereicht hätte. So kugeln wir nach dem Essen noch etwas ausführlicher durchs Dorf in unsere Ferienwohnung zurück.

Das Auspacken der Koffer gestaltet sich durch die Bowlingkugel im Magen nicht einfacher. Aber es gelingt die Klamotten zu verstauen und den Abend gemütlich vor dem Fernseher ausklingen zu lassen.

 

Dienstag, 05.07.2016 –  Rutschen zur Postalm

2016-07-05-WA01Nach Neun werden wir erst wach. Während Conny duscht, erjage ich Brötchen beim Bäcker. Ein gemütliches Frühstück auf dem Balkon. Da ich- mal wieder – meine Kopfbeckung zum Schutz vor der Sonne zuhause gelassen habe, beginnen wir unsere erste Wanderung mit dem Ziel Sporthaus Löb. Dort erstehe ich meinen dritten Strohhut und Conny bekommt ebenfalls eine Hut, mit dem sie aussieht als sei sie aus den 70er Jahren entsprungen.

Nun mit dem Hauslift zur Bergstation Natrun. Von dort geht ein Waldrutschenpark los, der am letzten Wochenende frisch eröffnet wurde. Zunächst ist Conny etwas skeptisch, als wir vor dem ersten „Rutschenloch“ stehen. Es geht doch ziemlich steil bergab. Aber nachdem ich unten angekommen bin, kann ich ihr versichern, dass es nicht schlimm ist und so stürzt auch Conny sich todesmutig in die Rutschenröhre „Deep Impact“. Auf diesem Weg kommen wir über 4 weitere Rutschen „Rattlesnake“, „Flash Gordon“, „Boomerang“, „Rumble in the jungle“ zur Postalm. Dort unterstützt Conny ihre Diät durch den Genuss einer Buttermilch und einer Portion „Essigwurst“, während ich meinen Energiehaushalt mit  Johannesbeersaft „aufgespritzt auf ’nen Holben“ und „Verhackert auf Brot“ ausgleiche.

2016-07-05_DorffestFür den Weg von der Alm zurück ins Dorf stehen nun keine Rutschen mehr zur Verfügung. Also „müssen“ wir zu Fuß den Rückweg antreten. Wie der Postalm-Wirt uns mitteilt, zieht schlechtes Wetter auf.  So verbringen wir den Nachmittag gemütlich auf dem Balkon unserer Ferienwohnung und ich fange an diese Zeilen zu schreiben.

Am späteren Nachmittag fahren wir mit dem Auto nach Saalfelden, um für den Abend Salatzutaten einzukaufen. Mit einem schönen Zweigelt verbringen wir den Abend auf dem Balkon. Dann hören wir Musik vom Dorfplatz und beschließen, noch einmal zum Dorfabend zu schlendern. Leider fängt es bald an zu regnen und so treibt es uns wieder zurück. Aber wir haben ja noch Wein 😉

 

Mittwoch, 06.07.2016 – fast bis zum Kronreith

Oh je, der Tag beginnt mit einer Enttäuschung. Das vorbestellte Kartoffel-Weckerl ist nicht mitgekommen. Also muss Conny da heute noch einmal drauf verzichten. Aber morgen!

Panorama_20160706Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Wir wollen mal nachvollziehen, wo wir im Winter per Langlauf hingerutscht sind. Aber die Wegeführung im Sommer ist doch geringfügig anders. Da wollen Viehweiden abgezäunt werden, die im Winter kein Hindernis darstellen. Daher folgen wir dem Krallerwinkl bis Rohrmoos und danach weiter Richtung Möser. Von dort sind Maria Alm umd Gasthof Kronreith ausgeschildert. Oder wie Conny es auf Facebook schildert: „Etwas raus aus dem Dorf, immer am Wasser entlang, dann über bunte, duftende Wiesen und durch den Wald, den Bergen näher gekommen, Walderdbeeren genascht und himmlische Ruhe genossen…Erholung pur!“ Da wir am Nachmittag noch eine Kräuterwanderung vorhaben, beschließen wir an der Weggabelung Maria Alm / Kronreith direkt zurück zu laufen. Immerhin trotzdem 6,5 km. So haben wir noch ein wenig Ruhe und die Zeit für einen Kaffee, bevor wir nach Oberstegen aufbrechen.

2016-07-06_kraut2Überpünktlich treffen wir in Oberstegen ein. Auf dem Obersteghof erwartet uns eine Frau, die auf dem von ihrer Familie geführten Hof biologisch wirtschaftet. Daher sind auch die Kräuter auf den Wiesen umher ohne Bedenken genießbar. 2016-07-06_krautWir lernen welche Kräuter vielfach bei uns zuhause im Garten auf dem Rasen (welcher Rasen?) zu finden sind und häufig unbeachtet dem Rasenmäher zum Opfer fallen. Conny ist begeistert und hat soviel Ahnung, dass sie mitreden kann. Ich dagegen bin für die Fotodokumentation zu den von der Kräuterfrau besprochenen Gewächse zuständig. Die ein oder andere Blüte und so manches Blatt wandern in die Münder der interessierten Zuhörer. So vergeht im Nuh die Zeit. Zum Abschluss werden uns hausgemachter Sirup und andere Produkte aus den vorher erlernten Kräutern zur Verkostung und Probe angeboten. Wir decken uns noch mit einem Brennessel-Sirup, einem Kräutersalz, einem Glas Honig sowie Salben gegen Insektenstiche und lahme Füße ein. In den nächsten Tagen werden wir wohl keine Wiese bewältigen, bevor sie nicht sorgfältig nach frischen Kräutern abgesucht wurde.

Nach den Kräutern fahren wir noch einmal nach Saalfelden. Auch heute wollen wir vernünftig sein und in der Wohnung Salat essen. Dafür kaufen wir entsprechend ein. So verbringen wir den Abend gemütlich auf dem Balkon und später als es schattiger wird lesend und vor dem Fernseher.

 

Donnerstag, 07.07.2016 – Jufenalm

BlumenAlso das mit dem Kartoffel-Weckerl scheint eine schwierige Sache zu sein. Heute habe ich meine Bestellung bekommen. Jedoch stellt sich am Frühstückstisch heraus, dass sich das angebliche Kartoffelbrötchen mit Knoblauch als süßes Sesambrötchen entpuppt. Mal sehen, was das noch wird….

Jufen_02Heute geht es zum Jufen. Wir überwinden die ersten Höhenmeter mit dem „Dorfjet“ Natrun. Von dort aus geht es weiter durch den Wald am Höhenklettergarten vorbei über wurzeldurchzogene Pfade zur Jufenalm. Die Alm ist in den letzten Jahren sehr viel weiter ausgebaut worden. Inzwischen gibt es „Luis-Tränker“-Gästezimmer, eine Sauna und wesentlich mehr Räumlichkeiten für die Bewirtung von Tagesgästen. Wir lassen uns Speckkasnocken und einen Kaiserschmarn schmecken. Der Rückweg führt uns über die Winterrodelstrecke und den Enterwinkl – unterbrochen von einigen Kräuterfoto-Stops – zurück nach Maria Alm. Für uns ungeübte Flachlandtiroler eine fordernde Tour.

Der Nachmittag dient dann zunächst einmal wieder der Erholung auf dem Balkon. Dann fahren wir mal wieder einkaufen. Unsere Mineralwasservorräte gehen zur Neige. Und wenn wir schon mal da sind, gibt es gleich noch etwas Auflage für das morgige Frühstück. Gegen 18:00 Uhr machen wir uns auf zum Eder. Dort gibt es eine Suppe und einen gesunden Salat, so glauben wir. Zum Glück bekomme ich keine Suppe, denn mein Salat ist ein übergroßer, voller Teller mit einem gaaaanz leichten Sahnedressing. Dazu noch etwas Kürbiskernöl. So sind wir nun gestärkt für einen entspannten(?) Abend und dem EM-Halbfinale Frankreich-Deutschland. Bitte nicht wieder ein Elfmeter-Schießen!

 

Freitag, 08.07.2016 – Arbesreit Alm und Hinterjetzbach Alm

Erkenntnis 1: Die Franzosen hatten mehr Glück im Fußball als wir. Also findet das EM-Finale ohne „La Mannschaft“ statt…
Erkenntnis 2: Das Kartoffel-Weckerl ist nicht mehr das, was es mal war… daher abbestellt.

Trotzdem lassen wir uns das Frühstück auf dem Balkon munden. Heute ist es etwas bedeckt aber stabil trocken. Und warm soll es auch werden. Conny will heute wieder eine Kräuerwanderung machen und entsprechende Pickerl sammeln. Wenn man sieben (von 13) Kräuteralmen besucht hat und dort eine Hüttenjause verkonsumiert hat, bekommt man eine „Hochkönig Kräuterkiste„.

Kuehe
Wilde Tier versperren uns den Weg….

Also machen wir uns auf  zur Arbesreit Alm und der Hinterjetzbach Alm. Diese liegen nur wenige Minuten voneinander entfernt. Allerdings erweist sich der Aufstieg mit stetig ansteigendem Weg bei der schwülen Wärme als durchaus anstrengend (habe ich erwähnt dass wir untrainierte Flachlandtiroler sind?). Und dann müssen wir uns auch noch an wilden Tieren vorbei schleichen. Trotzdem finden wir noch die Zeit nach kurzer Suche einen Geocache zu heben und uns entsprechend dort zu verewigen. Die Arbesreit Alm ist eine sehr ursprüngliche und traumhaft gelegene Alm mit Pferdewiese, Entenfamilie und einfacher – natürlich kräuterbasierte – Speise- und Getränkekarte. Wir trinken jeweils einen „Kräuterkracherl“, ein mit frischen Käutern und einem Sirup angereichertes Mineralwasser. Sehr erfrischend und wahrscheinlich fürchterlich gesund. Conny bestellt dazu ein Schnittlauchbrot.

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Nun wollen wir weiter noch kurz zur Hinterjetzbach Alm. Dies erweist sich aber auch noch einmal als ein gutes Stück Arbeit. Der Ausblick entschädigt jedoch für die überwundenen Höhenmeter. Angeregte Unterhaltung schallt uns bereits entgegen bevor wir ankommen. Wir setzen uns dazu und kommen mit ins Gespräch. So wird aus unserem Kurzabstecher der weitaus längere Aufenthalt. Die Brombeer-Buttermilch und eine Ingwer-Zitronen-Limonde schmecken hervorragend. Ebenso der Karottenkuchen. Nach einigen Stunden mit Fachsimpelei über – na klar – Kräuter und ihre Verwendungsmöglichkeiten aber auch viele andere Themen, machen wir uns wieder an den Abstieg. Wir sind erst nach 16:00 Uhr wieder in unserer Ferienwohnung und erholen uns von der Wanderung.

Am Abend sind wir (mal wieder) beim Eder. Freitags ist Grillabend und den wollen wir uns nicht entgehen lassen. Auch wenn dies komplett am Diätplan vorbei geht. Wir bekommen einen Platz neben dem Pool. Dort ist derzeit noch eine Gesellschaft. Eine Lehrerkollegium, das sich in die Sommerpause verabschiedet. Nach kurzer Zeit löst sich das Ganze auf und Bussi, Bussi findet die Verabschiedung direkt an – man hat das Gefühl auf – unserem Tisch statt. Etwas nervig, aber das Essen macht es wett. Irgendwann können wir dann aber nicht mehr. Zum Abschluss einen Zirben-Schnaps, ein interessanter Geschmack nach Wald und Geruch nach frisch geschlagenem Holz. Echt lecker.

 

Samstag, 09.07.2016 – Geocaching im Trüben

Was ist das denn für ein Anblick! Nachdem wir die letzten Tage doch wirklich von der Sonne verwöhnt wurden, zeigt sich heute der Himmel in grauer Arbeitskluft und es regnet. Das ist für uns die beste Ausrede, um erstmal in aller Ruhe zu frühstücken und auf dem Balkon zu lesen.

Gegen Mittag schaffen wir es tatsächlich unsere Trägheit zu überwinden, um unsere Nahrungsvorräte aufzufüllen. Schließlich ist morgen Sonntag. Da bekommen wir ja nicht so leicht etwas. Also ab ins Auto und auf nach Saalfelden. Da wir uns vorgenommen haben die nächsten Tage essenstechnisch nicht so über die Stränge zu schlagen, decken wir uns mit Salatzutaten für die Abende ein. So ausgestattet geht es wieder zurück. Zum Mittag macht Conny eine schnelle Tomatensuppe und wir verleben den Nachmittag weiter lesend auf dem Balkon.

Aber den kompletten Tag im Haus bleiben? Nein! Außerdem ist es zwar noch bedeckt aber inzwischen stabil trocken. Wir beschließen auf Geocache-Jagd zu gehen. Viermal werden wir fündig. Nur bei einem Cache ist uns zu viel Betrieb. Es gehört sich nicht zu offensichtlich in der Anwesenheit von „Mugglen“ nach Caches zu fahnden. Den werden wir uns später holen.

Also zurück zur „Homebase“. Ich denke wir können jetzt die ersten Salatvorräte verarbeiten.

 

Sonntag, 10.07.2016 – Wastlalm und Mußbachalm

Na also, geht doch. Heute ist wieder Kaiserwetter. Also können wir wieder „Kräuterpickerl“ sammeln geh’n. Nach dem Frühstück fahren wir zunächst mit dem Auto zur  Talstation der Schwarzeckalmbahn. Mit der dann hoch auf 1492 Meter . Und ein super Ausblick erwartet uns:

Panorama_20160710_Wastl_kleinNun haben wir einen mit 40 min. ausgeschilderten Weg zur Wastlalm zu bewältigen . Da wir die Höhe mit dem Lift gemacht haben, geht es mehr bergab. Doch die Sonne ist schon sehr kräftig. Schließlich soll heute der wärmste Tag unseres bisherigen Urlaubs werden.

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Blick in den Kräutergarten der Wastlalm bei Buttermilch und saurer Wurst

An der Alm angekommen belohnen wir uns mit „Saurer Wurst“ und Buttermilch (Conny) sowie einem Hollundersaft „aufg’spritzt auf an Hoiben“ und einen Stück Marillenkuchen. Nebenbei versuchen wir noch den Geocache zu orten, der hier zu finden sein soll und natürlich die schöne Aussicht zu genießen. Beides gelingt uns trefflich. Doch dann müssen wir wieder los. Und was auf dem Hinweg bequem war, macht den Rückweg beschwerlicher. Also wird der Abstieg zum Aufstieg! Schließlich müssen wir zurück Bergstation der Seilbahn.

Von der Talstation geht es dann mit dem Auto weiter. Wir fahren nach Hinterthal, denn da ist unser „Basislager“ für die nächste Almhütteneroberung. Von der Hinterthaler Kirche wandern wir durch die Nachmittagshitze stetig bergauf. Gelegentliche Baumgruppen, die uns Schatten spenden, dienen als Zwischenetappen. Das sah auf der Karte nicht so anstrengend aus, wie es sich für uns bei der Wärme tatsächlich erweist. Aber, da müssen wir durch. Wer die Kräuterkiste haben will, muss die Almen erwandern. Und so kämpfen wir uns durch und belohnen uns mit einem Schnittlauchbrot und einem Topfen-Marillen-Strudel. Lecker! So gestärkt, zieht es uns dann irgendwann wieder ins Tal. Vorher jedoch heben wir einen weiteren Cache am Wegesrand. Damit haben wir inzwischen 90 Caches „erlegt“.

Erschöpft, zufrieden und glücklich fahren wir zurück in die Unterkunft und genießen das Wetter bei uns auf dem Balkon. Dann eröffnet mir Conny, dass sie für heute die Zubereitung von Speisen verweigert und stattdessen ein aushäusiges Abendessen anstrebt. Eine Verweigerungshaltung mit der ich ohne weiteres leben kann. So machen wir uns gegen 18:00 Uhr frisch geduscht auf zum Eder – wohin auch sonst.

Nach der Rückkehr – Peter hat sogar noch nach dem Essen eine Kugel Eis zum Mitnehmen bekommen – sind wir gerüstet den Rest des Abends in der Wohnung das aufziehende Gewitter (es donnert schon) zu beobachten. Vielleicht gibt es ja noch ein Glas Wein?

 

Montag, 11.07.2016 – Grünegg-Alm und Dientalm

So, heute ist das Wetter wieder wie bestellt. Sonnenschein und im Laufe des Tages sollen es an die 30 Grad werden. Der Plan: wir werden uns heute die Kräuterkiste holen. Dazu fehlen uns noch zwei Almen. Und die haben wir dann auf dem Programm.

Peter_GrueneggZunächst mit dem Auto nach Dienten. conny_GrueneggDort vom Parkplatz aus geht ein Wirtschaftsweg zur Grünegg-Alm. Also stellen wir den Wagen ab und gehen zu Fuß weiter. Da sind wir aber die Einzigen. An uns rauschen Motorräder und Pseudo-Geländewagen vorbei. Soll man so eine Alm nicht erwandern? Offensichtlich gilt das nur für uns. Und der Weg zieht sich. Bei manchen Verkehrsteilnehmern muss man aufpassen, dass man nicht den Außenspiegel in den Rücken bekommt oder durch Überwalzung die eigene Schuhgröße rekalibriert werden muss. Auch zu Fuß schaffen wir es dann und gönnen uns einen Salat und eine Suppe für Conny, weil die es ja herzaft mag und eine Apfelstrudel mit Schlag für den süßen Peter. Da haben wir über das Kräuterwandern mal wieder zu einer sehr schönen Alm gefunden. Dort findet man neben den Kühen auch kleine Ponies und Ziegen. Außerdem eine eigene Schnapsbrennerei.

Nachdem wir über den gleichen Wirtschaftsweg wieder zu unserem Auto gelangt sind, machen wir uns auf zu unserer letzten Kräuterstation. Die Dientalm wird nun auch von uns per Auto angefahren. Dort wird aber auch damit geworben, dass die Alm selbst für Fußlahme zu erreichen ist. Auf dem Weg lokalisieren wir schon den ein oder anderen Cache, den wir als „Drive-Inn“ auf der Rückfahrt heben wollen. Zunächst wollen wir aber nach dem „anstrengenden“ Weg – es kostet schon Energie die ganze Zeit Gas und Bremse zu betätigen! – zur Abwechselung etwas essen. Kaaspressknödelsuppe und zur Abwechselung einen Apfelstrudel ohne Schlag.

kraeuterkisteVor der Rückfahrt heben wir den ersten Cache direkt am Almparkplatz. Dann geht es weiter zurück zur Bundesstraße 164. Wir heben immerhin drei „Drive-Inn“-Caches bis wir wieder nach Maria Alm einbiegen, um den Restnachmittag wieder gemütlich auf dem Balkon ausklingen zu lassen. Zuvor muss Conny nur noch die Aufklebersammlung gegen die Kräuterkiste eintauschen. Eine liebevoll zusammengestellte Holzkiste mit unterschiedlichen Kräuterprodukten der beteiligten Almen… zur inneren und äußeren Anwendung. Mission erfüllt 😉

2016-07-11_0095kHeute keine Arbeitsverweigerung seitens Conny. Ich bekomme den eigentlich schon für gestern geplanten Salat auf dem Balkon „just in time“ serviert. Nachdem wir gerade fertig sind, beginnt was der Himmel schon eine Zeit lang über die Berge schob. Es regnet und gewittert mit ordentlich Wind und Hagel. Nach zwei Stunden scheint es so, als ob nichts gewesen wäre. Außer der Krallerbach, der vor unserem Haus vorbei fließt, der führt jetzt deutlich mehr und trüberes Wasser.

 

 

 

Dienstag, 12.07.2016 – Regen

Kirche im RegenBedeckter Himmel. Hmm, so habe ich es nicht bestellt. Selbst beim Gang zum Bäcker werde ich nass. Also machen wir es uns auf dem überdachten Balkon gemütlich zum Frühstück. Gelegentlich kommt noch durch ein paar Lücken die Sonne zum Vorschein bis es sich so richtig einregnet . So bleiben wir auch nach dem Frühstück sitzen und betrachten neben den tiefhängenden Wolken unsere E-Book-Reader. Zwischendurch noch einen Kaffee und ein wenig Gebäck. Außerdem wundern wir uns über das mehrfach einsetzende Glockengeläut von der Kirche. Dies scheint keinem speziellen Muster zu folgen. Irgendjemand lehnt sich offenbar immer wieder gegen den Schalter für die Glocken und merkt es mal früher mal später.

Am Nachmittag klärt es sich nun doch noch auf. So beschließen wir noch einmal zum Obersteghof zu fahren, um noch ein paar Kräuterspezialitäten für die Heimat einzukaufen. Außerdem wollen wir noch zum Supermarkt um den Restbedarf für den Abend zu decken. Und wenn wir schon einmal unterwegs sind, untersuchen wir die Umgebung natürlich auch nach Geocaches und werden noch dreimal fündig. Somit haben wir den 100. Cache gehoben. Damit haben wir ja doch noch etwas geschafft und können zufrieden wieder zur Unterkunft zurück.

Am Abend zieht es wieder zu. Prinzipiell sind wir mal wieder vernünftig. Wir bleiben zuhause und es gibt Kohlrabi-Suppe. Doch im Anschluss dann doch noch ein wenig Käse und Chips zu Rotwein.

 

Mittwoch, 13.07.2016 – Rundfahrt im Regen

Weiterhin bedeckter Himmel und teilweise Regen. Ich hatte das wirklich nicht so bestellt! Aber egal. Für das Frühstück auf dem Balkon reicht die Temperatur. Das mit dem Frühstück machen wir dann auch sehr ausführlich. Auf dem Balkon wird es dann doch irgendwann zu kühl und wir wollen auch nicht den ganzen Tag in der Bude hocken.

Karbachalm
Ein wahnsinns Ausblick! Blick von der Karbachalm

Also machen wir heute eine kleine Rundfahrt mit dem Auto. Dazu geht es von Maria Alm aus zunächst nach Saalfelden, dann Zell am See und dann weiter Richtung Bischofshofen. Leider regnet es fast während der ganzen Fahrt. So lohnt es sich nicht Zwischenstops zu machen um auszusteigen.

Erst als wir an der Karbachalm-Bahn vorbei fahren entscheiden wir uns für’s Aussteigen. Vielleicht schaffen wir es ja mit der Bahn über die Wolken? Immerhin fahren wir auf 1600m Höhe. Doch leider landen wir nicht über sondern in den Wolken. Zumindest regnet es da oben aber nicht. Daher besuchen wir die wenige Meter tieferliegende Karbachalm und heben mal wieder einen dort verborgenen Cache. Danach genießen wir den nicht vorhandenen Ausblick bevor wir uns wieder an den Aufstieg (30 Höhenmeter) zur Bergstation der Almbahn machen. Im Winter ist das sicherlich ein teures Vergnügen. Für uns im Sommer ist es aber dank der Hochkönig-Card inclusive. Von der Talstation fahren wir zurück nach Maria Alm.

Am Abend gönnen wir uns noch einmal ein Essen beim Eder und würden uns dann gerne gemütlich vor den Fernseher hauen. Aber nein! Nun wird zusammengepackt. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht mehr aus der Wohnung räumen, als wir mitgebracht haben. Die ersten „Pakete“ werden bereits ins Auto verfrachtet und sonst alles eingetütet, in Koffer gepackt, in Taschen gestopft bis wir alle Schränke leer haben. Nur das Notwendigste für den Morgen bleibt noch griffbereit.

 

Donnerstag, 14.07.2016 – Rückfahrt

Heute mal wieder mit Wecker aufstehen! Schon vor 07:00 Uhr ist es soweit. Die am Vorabend durchgespielten logistischen Überlegungen werden umgesetzt. So sitzen wir kurz nach 08:00 im Auto und fahren zum Frühstück bei MPreis ran  (nur kein Geschirr mehr in der Wohnung schmutzig machen). Nach einem zugegeben etwas teuerem Frühstück starten wir dann in Richtung „good old Germany“. Kurz vor der Grenze bekommt Rüdiger (unser Auto) noch ein wenig Spritt. Gegen Mittag besuchen wir noch liebe Menschen im Raum Nürnberg. Eigentlich wollten wir nur mal kurz „Hallo“ sagen. Doch wir bekommen dort ein leckers Mittagessen serviert. Sehr lecker und gemütlich. Vielen Dank! Trotzdem müssen wird dann irgendwann weiter. Nur ein weiterer Zwischenstop im Raum Kassel (Kaffee für uns, Diesel für Rüdiger), erreichen wir gegen halb neun Abends unser Zuhause.

Es war ein schöner Urlaub. Wir sind (für unsere Verhältnisse) viel gewandert, haben nette Leute kennengelernt und viel gesehen. Trotzdem hatten wir Ruhe und Erholung. Vielen Dank an Familie Dankl für die schöne Ferienwohnung. Wir hatten eine schöne Zeit.